Brief an meinen Sohn
Ich schreibe diesen Brief, um mich bei dir zu entschuldigen. Du kamst auf diese Welt und ich hoffte, dass du es einmal besser haben würdest. Du solltest frei aufwachsen können und ich erzog dich dazu, dass du ohne Angst vor möglichen Repressalien deine Meinung frei äußern kannst. Ja, ich forderte dich stets regelrecht dazu auf, deinen Blick zu schärfen, um auch einmal bestimmte Dinge weit über den Tellerrand hinaus zu beleuchten. „Lerne, bilde dich fort und erweitere deinen Horizont“, hieß mein Credo für dich. „Glaube nicht immer, was du siehst. Manchmal könntest du auch auf eine Illusion hereinfallen.“ Mein Sohn, wir waren nicht sehr vermögend und hin und wieder bemerkte ich schon deine neidvollen Blicke, wenn andere Kinder Dinge hatten, für die bei uns kein Geld zur Verfügung stand.