Lyrisches über Tag und Nacht
Tag und Nacht
Der Tag
neigt sich dem Ende
stirbt leise einen schnellen Tod.
Er reicht der Nacht flugs seine Hände,
um mit ihr EINS zu sein im Abendrot.
Die
Nacht schickt ihre Schatten aus,
um zu verhüllen diese Welt.
Der Mond, er will nun hoch hinaus.
Die Sterne zu Bildern aufgestellt.
Das
Laute macht dem Leisen Platz.
Stille kehrt ein in jedes Haus.
Die Nacht, sie hütet einen Schatz,
den dann der Tag gräbt wieder aus.
Nun
legt sich auch die Nacht zur Ruh.
Reicht flugs dem Tag nun ihre Hände.
Wer will, schaut beiden im Morgenrot dann zu,
wenn’s mit der Nacht geht schnell zu Ende.
So
sterben beide – Tag und Nacht.
Das Laute für das Leise.
Sei still! Pass auf und gib fein acht,
denn was sie tun ist weise.
Wenn
sich dann zieht die Nacht zurück,
damit der Tag kann stehen auf.
Erstrahlt der Tag vor lauter Glück.
Das ist der janushafte Lauf.
Die
Liebe zwischen Tag und Nacht
kann größer wohl nicht sein.
Ein jeder still den andern mag.
Ohne den andern können sie nicht sein.
Sich
beide in Achtung stets anerkennen.
Jeder darf sein in seiner Zeit.
Sie müssen nicht um die Wette rennen.
Berauben sich nicht ihrer Einzigartigkeit.
Respektvoll
verbeugen sie sich voreinander,
wenn sie sich treffen zweimal zum Tanz.
In diesem Moment verschmelzen sie kurz miteinander
und schließen eine magische Allianz.
Verträumt
sehe ich den beiden
bei ihrem Liebesspiel zu.
Es wirkt so zart und bescheiden.
Dieser Zauber lässt mich kommen zur Ruh.
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